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Clannad-Reihe

Der junge Tomoya Okazaki beginnt soeben das Abschlussjahr auf der Oberschule, als ihm auf dem Weg zu eben dieser ein schüchtern wirkendes Mädchen ins Auge fällt. Die chronisch kranke Nagisa Furukawa wiederholt die dritte Klasse aufgrund langer Abwesenheit. In ihrer Rolle als Außenseiter verbunden, werden beide schnell ein Paar. Ende gut, alles gut? Mitnichten. Denn schließlich fängt das wahre Leben erst noch an...

Clannad und - wohl noch um einiges mehr - der Nachfolger Clannad After Story aus den Jahren 2007 und 2008 gelten Vielen als absoluter Goldstandard der Visual-Novel-Umsetzungen. Und in der Tat schufen die Macher von Kyoto Animation in den insgesamt vierundvierzig Episoden der Haupthandlung ein Werk, welches nicht nur die beiden vorangegangen Adaptionen Kanon und Air des Autors Jun Maeda in den Schatten stellt, sondern auch so manch westliche Produktion.

 

Dabei ist Clannad keineswegs ohne Fehler. Und wer sich an die Reihe heranwagt, tut gut daran, beide Staffeln am Stück zu sehen. Und zwar am besten an einem verlängerten Wochenende, mit Option auf einen Marathon bis weit in die Morgenstunden hinein. Der Anime hat absolut das Zeug dazu, einen diesbezüglich - allen guten Vorsätzen zum Trotz - in die Knie zu zwingen. Mir selbst ging es nun zweimal so, aller offensichtlichen Schwächen zu Trotz. Und schlussendlich lassen Clannad und Clannad After Story sich auch nur als Gesamtwerk fair beurteilen. Dies ist ungewohnt, da es selten ist, dass eine zweite Staffel die erste so eindeutig überbietet. Eben deshalb ist eine möglichst lückenlose Gesamtsichtung umso ratsamer.

 

Doch beginnen wir mit Staffel eins. Diese ist im Grunde schnell erklärt - zumindest all denjenigen, denen das Konzept der Visual Novel vertraut ist. Sprich: Der Protagonist (in diesem Fall Tomoya) begibt sich von einem Nebencharakter zum nächsten und hilft tatkräftig dabei, dessen nicht immer nur alltägliche Probleme aus der Welt zu schaffen. Zumeist handelt es sich dabei um Mitschülerinnen, deren tragische Backstory auf diesem Wege Stück für Stück enthüllt wird. Was von außen zumindest teilweise trickreich klingen mag, hat dem Genre auch viel Kritik eingebracht: So wird der Harem-Charakter unmittelbar ersichtlich. Ständig ist der - stets männliche- Protagonist von attraktiven Schülerinnen umgeben, die natürlich seine besten Freundinnen sind. Wenn es einen männlichen Counterpart gibt - bei Clannad verkörpert durch Tomoyas Freund Youhei Sunohara - so ist dieser aufgrund seiner chronischen Trotteligkeit stets nicht ernstzunehmen. Und eine nach Offenlegung der Backstory zu erwartende Charakterentwicklung seitens der Schülerinnen findet im Regelfall auch nicht statt: Stattdessen erschöpfen sich Serien dieser Art in einer linearen Aneinanderreihung dramatisch zugespitzer Handlungsbögen von zwei bis vier Folgen Länge, dem logischen Gegenstück zur Quest in der Spielvorlage. Danach geht alles seinen alten Gang.

 

Macht Clannad diese Dinge besser? Bedingt.

 

 

Fazit

Anzahl Episoden:

Genre:

Deutscher Publisher:

Erscheinungsdatum:

FSK: