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Die Melancholie der Haruhi Suzumiya

Den Gedanken, dass Gott womöglich in Wahrheit nur ein launenhaftes Kind sein könnte, dass weder sich selbst noch seine eigene Schöpfung so recht zu beherrschen weiß, hatten wohl die Meisten von uns schon einmal. Doch was, wenn dem wirklich so wäre? Und was, wenn - das Non-Plus-Ultra-Eier-legende-Wollmilchsau-Setting der Otaku-Welt lässt grüßen - dieser Gott Teil der eigenen Klassengemeinschaft wäre? Eigentlich könnte das nur zum Lachen oder hochgradig Furcht erregend sein. Die Meiste Zeit über, so lässt Die Melancholie der Haruhi Suzumiya uns wissen, ist es aber vor Allem eins: Ziemlich anstrengend...

Als ich vor geraumer Zeit die "nullte Episode" von Haruhi Suzumiya zu Gesicht bekam, war ich in ungewohnter Weise angefixt und skeptisch gleichermaßen: Wir bekommen einen Amateurfilm zu sehen, ganz offensichtlich gedreht von einigen Oberschülern (darunter, wie sich zeigen wird, auch wichtige Seriencharaktere), unterlegt von einem herrlich sarkastischen Audiokommentar durch Kyon, den man wohl als den eigentlichen Protagonisten der Serie bezeichnen darf. Gerade er - so wie auch die namensgebende Haruhi - kommen in besagtem Film in keiner Szene vor, haben jedoch einen kurzen Auftritt ganz am Schluss der Episode.

 

Man mag beim Anblick dieser selbst für Anime-Verhältnisse außergewöhnlichen zwanzig Minuten Filmmaterials zu Recht unschlüssig sein, doch der grobe Tenor ist hiermit gesetzt: Die Serie setzt bewusst aufs Groteske, ohne dabei jedoch in unverständliche oder gar psychedelisch-metaphysische Regionen abzugleiten. Und ein entscheidendes Hilfsmittel hierbei, wenn nicht gar das entscheidende, ist der Charakter Kyon, dessen innere Perspektive wir künftig teilen werden. Werfen wir einen Blick auf ihn.

Ein guter Teil des Humors, welcher Der Melancholie der Haruhi Suzumiya zu eigen ist, geht von Kyon aus und ist auf seinen Umgang mit Haruhi und darüber hinaus im Besonderen seine inneren Monologe zurückzuführen, welche wir als Zuschauer zu Gehör bekommen. Ab und an kommt es dabei auch zum berühmten Bruch durch die vierte Wand; jedoch verlässt sich die Serie nicht auf dieses Stilmittel - und das ist ein großer Vorteil. Die eigentliche Stärke nämlich liegt ganz klar in der Dynamik zwischen Kyon und Haruhi, extern wie auch in dessen Gedanken. Die Rolle des Zuschauers ist dabei untergeordnet, allenfalls wirft der stets hellwache Kyon uns gelegentlich einen erfrischenden Seitenblick zu. Es sei ihm mehr als gegönnt, denn die Umstände, in die er involviert wird, sind nur mit Humor zu bewerkstelligen.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, diesen Blog komplett spoilerfrei zu betreiben, doch ist dies im vorliegenden Fall wohl kaum möglich. Mögen Profis der Filmkritikerszene mir zu Recht unprofessionelles Verhalten vorwerfen, ich bin nur Hobbyist. Und überhaupt: Vielleicht ist es hier gar nicht mal so falsch. What ever: Wer die ersten paar Folgen völlig unvoreingenommen genießen will, sollte hier zu lesen aufhören. Okay, wunderbar. Für alle anderen: Was in den einschlägigen Fimbeschreibungen auf anisearch und ähnlichen Seiten zu lesen ist, deckt insbesondere die erste Folge ab, in welcher Haruhi und Kyon in die selbe Oberstufenklasse eintreten. Bereits bei der Vorstellung entpuppt sich Haruhi als höchst exzentrischer Charakter, wenig bis gar nicht interessiert an jeglicher Art von gewöhnlicher Freizeitaktivität (der sie in einzelnen Clubs jeweils eine Stunde nachgeht), wenn auch dafür in jeder Hinsicht hochbegabt. Außerirdische, Zeitreisende, Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, darauf hat sie es abgesehen - und gründet kurzerhand ihren eigenen Club, in den Kyon unweigerlich hineingezogen wird...

Rasch sind drei weitere Mitglieser mehr oder auch minder freiwillig gefunden und der bürokratische Weg damit geebnet. Ein weit größeres

Fazit

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